Ernährung und Krebs

Bei einem Vergleich der Zufuhrempfehlungen zur Krebsprävention in Europa mit der traditionellen Ernährungsweise in Guatemala kann deren eventuelle Vorbildfunktion herausgearbeitet werden.

Ziele

Traditionelle Ernährungsweisen in Guatemala werden mit den Zufuhrempfehlungen zur Krebsprävention in Europa verglichen und ihre mögliche Vorbildfunktion herausgearbeitet.

Projektteam

O Bermúdez, NW Solomons

Ort

Quetzaltenango, Guatemala

Stand

Datenerhebung abgeschlossen

 

Hintergrund

Die Hildegard-Grunow-Stiftung unterstützt Untersuchungen zu Ernährungsgewohnheiten, Wasserkonsum und Kalorienzufuhr mit Getränken in Ländern der Dritten Welt. Ziel dieser Untersuchungen ist, Grundlagen für eine Verbesserung der Kost zu schaffen. Hierbei haben sich unterschiedliche Schwerpunkte herausgebildet.

Ein Schwerpunkt des Projektes Ernährung und Krebs liegt auf der Frage, inwieweit die traditionellen Ernährungsweisen in Guatemala im Einklang mit den Empfehlungen des „World Cancer Research Funds“ und des „American Institute for Cancer Research“ zur Reduzierung des Krebsrisiko stehen. Zu diesem Zweck wurde der Anteil pflanzlicher Nahrungsmittel in Mittags- und Abendmahlzeiten mithilfe einer von uns für Schulkinder entwickelten piktografischen Methode bestimmt und so die Übereinstimmung der Nahrungsaufnahme in den unteren und oberen sozioökonomischen Bevölkerungsschichten Guatemalas mit den einzelnen Komponenten der Zufuhrempfehlungen untersucht.

Ergebnisse

Die untersuchten guatemaltekischen Schulkinder erreichten bezüglich des Body Mass Index (Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße) und des Konsums raffinierten Zuckers nicht die empfohlenen Durchschnittswerte. Die Ernährungsempfehlungen zur Krebsvorbeugung wurden jedoch überraschend gut erfüllt. Beim Vergleich mit entsprechenden Daten aus Mexiko, Schottland und Holland fand sich eine Übereinstimmung mit den Empfehlungen umgekehrt proportional zum Einkommen der betroffenen Bevölkerung – d.h. ärmere Menschen konsumierten zum Beispiel mehr faserreiche pflanzliche Nahrungsmittel, die das Krebsrisiko senken. In der Reihenfolge Guatemala > Mexiko > Schottland > Holland zeigte sich eine steigende Übereinstimmung mit den diätetischen Empfehlungen zur Krebsvermeidung. Traditionelle Ernährungsweisen, wie sie z.B. in Mittelamerika noch weit verbreitet sind, können daher als Muster für eine aus Sicht der Krebsvermeidung gesunden Ernährung dienen.

Entsprechende Veröffentlichungen

Die komplette Referenz erscheint bei Mausklick

N21: Agreement between dietary and lifestyle guidelines for cancer prevention in population samples of Europeans and Mesoamericans N15: Concordance with selected population recommendations for cancer prevention among third- and fourth-grade schoolchildren in Quetzaltenango, Guatemala N14: Practical limitations to a positive deviance approach for identifying dietary patterns compatible with the reduction of cancer risk N13: Concordance with dietary lifestyle population goals for cancer prevention in Dutch, Scottish, Mexican, and Guatemalan population samples N03: The positive deviance approach can be used to create culturally appropriate eating guides compatible with reduced cancer risk N02: Concordance with the New American Plate guidelines of the American Institute for Cancer Research in Guatemalan children N01: Evaluating concordance with the 1997 World Cancer Research Fund/ American Institute of Cancer Research cancer prevention guidelines: challenges for the research community